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Unser Verständnis für Integration 

Wir sehen und machen keinen Unterschied zwischen behinderten und nichtbehinderten Kindern. Unsere Integrationskinder werden weder bei den anderen Kindern noch bei den Eltern thematisiert. Es ist für uns normal, verschieden zu sein.

Wir berücksichtigen die entwicklungsverzögerten Kinder auch nicht explizit in unserer pädagogischen Arbeit.

Wir haben jedem Kind gerecht zu werden:

In der Kinderkrippe einer Altersspanne von wenigen Monaten bis zu 3 Jahren, im Kindergarten dem knapp 3‐Jährigen genauso wie dem fast 7‐Jährigen, im Hort dem 6‐Jährigen und dem 12‐Jährigen und da sind die Integrationskinder einfach mit dabei.

Das heißt, das Leben eines jeden Kindes – gleich ob behindert oder nicht – seine Bedürfnisse, seine Möglichkeiten sind jeweils Angelpunkt unserer Erziehung.

 

Für unser pädagogisches Handeln bedeutet das:

 

  • mit den Kindern fühlen
  • die Kinder begleiten statt bevormunden
  • die Realität nicht beschönigen – aus Erfahrungen und Enttäuschungen lernen
  • die Rechte der Kinder achten: vor allem das Recht des Kindes, so zu sein, wie es ist
  • beobachten und reflektieren

Wir glauben, wenn in dieser Form Kinder geachtet werden, sie immer auch schon sozial sind und nicht erst durch unsere Förderprogramme es werden. Nur in einem wirklichen Dialog mit Kindern werden wir entdecken, dass sie sich auf ihre Umgebung ausrichten und darin entwickeln. Dann entsteht auch ein wirkliches Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Kindern: Integration.

 

Der Therapeutische Bereich

Wir haben uns bei der Therapieversorgung unserer Integrationskinder für das Modell der Honorarkräfte entschieden, das heißt, für eine Anzahl unterschiedlicher Fachdienste. Durch die eigenen Fachdienste haben wir ein breites Spektrum an Förderungen und Therapien zur Verfügung und können individuell auf die Bedürfnisse der Kinder reagieren. Die Therapeuten kommen in unsere Häuser und ermöglichen, dass die Therapien und Förderungen für die Kinder in der gewohnten Umgebung stattfinden. Gleichzeitig ist uns so eine enge Verzahnung und Absprache von Therapie und der Arbeit in den Gruppen möglich. Wir haben damit den Vorteil, mit einem multiprofessionellen Team zu arbeiten. Integration hat für uns zur Voraussetzung, dass Therapeuten zusammen mit den Erziehern auf die aktuellen Bedürfnisse der behinderten und nichtbehinderten Kinder eingehen. Das bedeutet für Erzieher und Therapeuten – und unter Beratung der pädagogischenLeitung – gemeinsam mit den Eltern abzuklären, wo jedes Kind entwicklungsmäßig steht und wo seine Bedürfnisse und Interessen liegen. Danach entscheidet sich dann, in welcher Weise das Kind sowohl in der Gruppe wie auch in der Therapiein seiner Entwicklung gefördert werden kann. Die wöchentlich stattfindenden Kollegialen Beratungen und Teamsitzungen sind von einer engen Zusammenarbeit zwischen Erziehern und Therapeuten bestimmt und haben die Reflexion der geleisteten Arbeit und Erfahrungen und die Weiterplanung zum Inhalt.

Systematisches Beobachten, Dokumentieren und Auswerten gehören hierbei für alle Kinder zu unserem pädagogischen Alltag. So haben wir zum Beispiel für unsere Vorschulkinder eine eigene systematische Dokumentationsform entwickelt: Hier werden die Wahrnehmungsbereiche, Grob‐ und Feinmotorik, logisches und rechnerisches Denken, Sprache, Arbeitsverhalten, Ausdauer, Konzentration und sozial emotionale Entwicklung angeschaut. Anschließend finden sich alle Vorschulkinder in Kleingruppen zusammen, entsprechend ihren Stärken und Schwächen und werden gezielt in den Bereichen unterstützt, in denen sie noch Übungsbedarf haben.

 

Diese enge Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Fachdiensten hat zur Folge, dass therapeutische Ansätze unsere pädagogische Arbeit wesentlich mitprägen und die entsprechenden Materialien in unseren Gruppenalltag Einzug gehalten haben.

 

Nimmt man die folgende Definition von Inklusion zur Grundlage

 

  • Inklusion geht von Besonderheiten und individuellen Bedürfnissen eines jeden Kindes aus
  • Inklusion braucht multiprofessionelle Teams, die im gemeinsamen Dialog ihre fachliche Perspektive austauschen
  • Inklusion stellt Ressourcen für die gesamte Einrichtung bereit
  • Inklusion betrachtet alle Kinder als Akteure ihrer Entwicklung und Träger von Rechten

dann geschieht im Verein Frühförderung e.V. schon immer – gemessen am heutigen Sprachgebrauch – Inklusion.